
Wir alle fühlen – aber wie oft benennen wir wirklich, was wir fühlen? Oft spüren wir nur Unruhe, Gereiztheit oder ein diffuses Unwohlsein. Doch hinter diesem inneren Nebel stecken meist konkrete Emotionen, die gesehen und benannt werden wollen. Genau darum geht es in dieser Folge: Gefühle benennen, um sie zu regulieren. Oder wie es der Neuropsychiater Dan Siegel formuliert hat: "Name it to tame it."
Gefühle benennen: Name it to tame it
Warum das Benennen deiner Gefühle
echte Veränderung bewirkt
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Was passiert, wenn wir Gefühle benennen?
Das bewusste Benennen von Gefühlen ist weit mehr als ein sprachlicher Akt. Neurowissenschaftlich betrachtet aktivieren wir dadurch den präfrontalen Kortex – jenen Teil des Gehirns, der für Reflexion, Regulierung und bewusstes Handeln zuständig ist. Gleichzeitig wird die Amygdala, unser „Alarmzentrum“, beruhigt. Die Folge: Wir fühlen uns wieder sicherer, handlungsfähiger, innerlich sortierter.
Beispiel: Aus „Ich bin total überfordert“ wird „Ich spüre Angst, Wut und Hilflosigkeit.“ Diese Differenzierung schafft innere Klarheit – und öffnet den Weg für Veränderung.
Warum wir oft nicht wissen, was wir fühlen
Viele von uns haben nie gelernt, ihre Emotionen bewusst wahrzunehmen oder auszudrücken. In einer leistungsorientierten, mental ausgerichteten Welt zählen Fakten mehr als Gefühle. Doch das führt dazu, dass sich Emotionen im Körper stauen, unverarbeitet bleiben und sich langfristig in Stresssymptomen oder Beziehungskonflikten zeigen.
Typische Anzeichen dafür sind:
- Diffuse Unruhe oder Gereiztheit
- Emotionales Überreagieren
- Rückzug oder Sprachlosigkeit in Konflikten
- Körperliche Anspannung oder Atemprobleme
- Gefühl, sich „nicht spüren zu können“
Der Schlüssel: Emotionssprache kultivieren
Je besser du deine Emotionen benennen kannst, desto leichter kannst du sie auch regulieren. Das ist keine Schwäche – im Gegenteil: Es ist ein Zeichen emotionaler Intelligenz und Selbstführung.
In der Folge erfährst du:
- Warum es so wichtig ist, Gefühle zu differenzieren (z. B. Angst vs. Überforderung)
- Wie das Benennen von Gefühlen dein Nervensystem beruhigt
- Was Emotionsarbeit mit Selbstregulation und innerer Sicherheit zu tun hat
- Warum Worte manchmal heilender sind als Lösungen
Du bekommst außerdem eine einfache, alltagstaugliche Übung an die Hand, mit der du lernen kannst, deine Emotionen achtsamer wahrzunehmen und sprachlich zu erfassen – ohne Bewertung, ohne Druck.
Sprache heilt – wenn du ehrlich wirst
Gefühle wollen nicht weggemacht, sondern gefühlt werden. Und das beginnt mit einem ehrlichen Satz wie: „Ich bin gerade traurig.“ – So simpel. So machtvoll. Das Benennen deiner Gefühle ist ein erster, mutiger Schritt in Richtung innerer Klarheit, Regulation und echter emotionaler Verbindung – zu dir selbst und zu anderen.
Diese Podcastfolge ist für dich, wenn du...
- oft überfordert bist von deiner Gefühlswelt
- dich schwer tust, dich emotional mitzuteilen
- nach einem sanften Weg suchst, mehr Verbindung zu dir aufzubauen
- dein inneres Erleben besser verstehen willst
Du musst nicht immer wissen, warum du fühlst, was du fühlst. Aber du darfst anfangen, dem Gefühl einen Namen zu geben.
Ich danke dir .
Smile & breathe
Deine Natalie