Box Breathing - Breathwork & TCM für deine Mitte 

August – Die Zeit der Mitte (aus Sicht der TCM)

In der TCM wird der Spätsommer als eine eigene Jahreszeit angesehen – eine Art "fünfte Jahreszeit", die zwischen der Fülle des Sommers und der Rückzugsenergie des Herbstes liegt. Diese Phase ist der Milz- und Magenenergie zugeordnet – sie steht für:

• Zentrierung und Erdung
• emotionale und geistige Verdauung
• Fürsorge und Selbstnährung
• Klarheit, Struktur und inneren Halt

Die Milz liebt Rituale, Rhythmus und Regelmäßigkeit. Und genau das kannst du dir im August schenken: Eine kleine, tägliche Atemauszeit, in der du wieder bei dir ankommst, alte Emotionen integrierst und dich stabilisierst – auf körperlicher, emotionaler und mentaler Ebene.

Emotional verdauen – was heißt das eigentlich?

Nicht nur dein Körper verdaut täglich Nahrung – auch deine Seele braucht Zeit, um Eindrücke, Begegnungen und Erlebnisse zu verarbeiten. Gerade in intensiven Monaten, in denen viel passiert (z. B. zwischen Frühling und Sommer), sammeln wir:

• viele äußere Reize
• emotionale Spannungen
• innere Unruhe
• ungelöste Gedanken oder Konflikte

Wenn wir uns keine Zeit zum Innehalten nehmen, überlastet das nicht nur unsere Psyche, sondern auch unser Nervensystem. Reizbarkeit, Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen oder das Gefühl, „außerhalb von sich“ zu sein, sind oft Zeichen dafür, dass emotionale Verdauung fehlt.

 Der August lädt dich deshalb ein, wieder zurückzukehren – in deine Mitte, in dein Gefühl, in deinen Atem.

Box Breathing – die einfachste Atemübung für mehr Ruhe & Fokus

Eine bewährte Technik, die dich sofort ins Gleichgewicht bringt, ist das sogenannte Box Breathing. Diese Atemübung stammt ursprünglich aus der Achtsamkeitspraxis und wird auch von Leistungssportlern, Führungskräften und im militärischen Training genutzt – weil sie so effektiv ist.

Was ist Box Breathing?

Box Breathing ist ein gleichmäßiger Atemrhythmus in vier Schritten: 4 Sekunden einatmen – 4 Sekunden halten – 4 Sekunden ausatmen – 4 Sekunden leer halten

So entsteht ein stabilisierender „Atem-Viereck“ – wie eine ruhige, sichere Struktur, die deinen Körper und Geist sofort spürbar reguliert.

So funktioniert’s:

1. Setz dich bequem hin oder leg dich entspannt auf den Rücken.
2. Schließe die Augen, wenn du magst.
3. Atme 4 Sekunden lang durch die Nase ein
4. Halte den Atem für 4 Sekunden
5. Atme 4 Sekunden langsam durch den Mund aus
6. Halte den Atem erneut für 4 Sekunden

 Wiederhole diesen Zyklus 5 bis 10 Mal – oder länger, wenn du magst.

Was macht Box Breathing so besonders? 

Box Breathing wirkt auf mehreren Ebenen gleichzeitig:

• Aktivierung des Parasympathikus: Dein Vagusnerv wird stimuliert – das beruhigt dein Nervensystem und senkt die Stresshormone.
• Fokus & mentale Klarheit: Durch die Atemkontrolle aktivierst du den präfrontalen Kortex – den Teil des Gehirns, der für Konzentration, Reflexion und bewusste Entscheidungen zuständig ist.
• Emotionale Stabilität: Durch gleichmäßige Atemmuster sinkt die Aktivität der Amygdala – also dem Angst- und Reizzentrum des Gehirns.

 Schon wenige Minuten pro Tag reichen aus, um langfristig Stressresistenz, innere Ruhe und Selbstverbindung aufzubauen.

Dein August-Ritual: Atemauszeit zur Selbstnährung

Hier ist ein kleiner Vorschlag für deine tägliche Atempause im August:

• Morgens: 5 Minuten Box Breathing vor dem Start in den Tag
• Mittags: Eine bewusste Pause – ohne Handy – mit ruhigem Atem und Tee
• Abends: Reflektiere: „Was war heute nährend? Was darf ich loslassen?“

Dazu kannst du gerne ein Journal führen oder einfach spüren, was dein Körper dir zeigt.

 Nimm den August als Einladung, dich selbst wieder zu spüren – jenseits von To-do-Listen, Leistung und Lärm.

Extra-Tipp: Ernährung & Milzpflege nach TCM

Um die Mitte deines Körpers zu unterstützen, kannst du auch deine Ernährung im August anpassen:

Gut für die Milz sind:

• warme, gekochte Speisen (Suppen, Eintöpfe, Porridge)
• gekochtes Gemüse (z. B. Karotten, Kürbis, Fenchel)
• Hirse, Reis, Hafer
• Gewürze wie Zimt, Ingwer, Kurkuma
• Kräuter wie Fenchel, Anis, Schafgarbe

Weniger gut für die Milz:

• zu viel Rohkost
• kalte Getränke
• Zucker, Milchprodukte, Weißmehl

Auch emotionale Kälte oder Überforderung schwächt die Milz – deshalb ist Zentrierung und Selbstfürsorge jetzt besonders wichtig.